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[Begriffe zur EMV] [Reihenfolge und Vorgehensweise] [Feldstärkegrenzwerte und Umrechnung]


Begriffe zur EMV

Begriffe
Sicherheitsabstand
Nötiger Abstand von jedem Punkt der Antenne bis zu dem Bereich, der Menschen zugänglich ist. Sind Radiale vorhanden, zählen diese auch zur Antenne - es sei denn sie sind eingegraben.
Der Menschen zugängliche Bereich:
Hier zählt jedes fremde Grundstück, jede Straße bis zu einer Höhe von 3m (teilweise werden auch 2m genommen).
Die Antenne muß in der Zeichnung mit diesem Abstand eingehüllt werden. Hier im Beispiel 3 rote Ellipsen:

Der maximal mögliche Sicherheitsabstand beschränkt die maximale Sendeleistung, da an dem Endpunkt des Sicherheitsabstandes die maximal zulässige Feldstärke nicht überschritten werden darf.

Kontrollierbarer Bereich
Der eigene Garten, Luftraum über dem Haus, Luftraum über der Straße, anderen Häusern oder dem Nachbargrundstück.
Laut Gesetzestext ist das der Bereich, über den der Funkamateur verbindliche Aussagen über die Verweilzeit von Personen machen kann.
Der Kontrollierbare Bereich kann im Luftraum ab einer Höhe von 3m über das eigene Grundstück hinaus ausgedehnt werden. (siehe Zeichnung bei Sicherheitsabstand)
Der Kontrollierbare Bereich muß die Umhüllung der Antenne mit dem Sicherheitsabstand ganz einschließen (rote Ellipsen).
Winkeldämpfung
Strahlt die Antenne an einen Punkt vorbei, erzeugt sie dort weniger Feldstärke. Es tritt gegenüber dem Maximalgewinn eine Dämpfung auf. Man spricht von Winkeldämpfung. Die Winkeldämfung ist die Differenz zwischen Maximalgewinn und dem Gewinn in die Richtung des Punktes.
Dies tritt besonders bei Vertikalantennen auf, die einen hohen Standpunkt haben oder bei Richtantennen. Wenn für eine drehbare Richtantenne ein Bereich bzw. Sektor ausgespart wurde ist zu beachten, dass dann die Antenne nicht doch in der bewußten Richtung mit mehr als 10 Watt Strahlungsleistung benutzt wird.

Nahfeld
In der direkten Umgebung der Antenne verhält sich das Feld der Antenne anders als sonst. Elektrisches und Magnetisches Feld stehen hier nicht rechtwinklig aufeinander. Soll für diesen Bereiche eine Feldstärkeberechnung durchgeführt werden kann dies nicht mit dem Strahlungsdiagramm in Zusammenhang gebracht werden. Es ist dann eine spezielle Nahfeldberechnung nötig, wie sie von EZNEC, MMANA oder 4nec2 durchgeführt wird. (Programme zu finden unter Links)
Reaktives Nahfeld
Das direkte Umfeld der Antenne. Es reicht bis zu einer Entfernung von Lambda/(2*Pi). Für das 160m-Band (1815khz) sind das 26,3m.
In diesem Bereich ist keine Simulation mit den üblichen Berechnungsprogrammen wie Watt möglich! (die Ausgabe-Fläche wird rosa unterlegt) Unterschreitet ein nötiger Sicherheitsabstand dieses Maß, ist eine Nahfeldsimulation oder eine Nahfeldmessung nötig!
Strahlendes Nahfeld
Der Bereich, der sich bereits in einer gewissen Entfernung von der Antenne befindet. Definition: Lambda/(2*Pi) < Strahlendes Nahfeld < Lambda*4
Es umfasst also den Bereich zwischen dem Reaktivem Nahfeld und geht bis zu einer Entfernung von 4 Lambda.
Für das Strahlende Nahfeld werden herkömmliche Berechnungen (zb. von Watt) von der RegTP anerkannt. Jedoch ist klar zu sagen, dass diese Zusage vom DARC erstritten ist und nicht zwangsläufig zu einem Ergebnis führt, das die Realität auch trifft! Besonders bei Antennen mit außergewöhnlichen Strom und Spannungsverteilungen oder komplizierten Geometrieen stimmt die Berechnung dann nicht mehr! Beispiele hierfür sind zb. eine 2 mal 10m lange, symetrisch gespeiste Dipolantenne für 10m/15m. Die Feldverteilung ist dann zu kompliziert als dass man sie einfach mit dem Antennengewinn berechnen könnte.
Nahfeldsimulation
Innerhalb des Reaktiven Nahfeldes wird von der RegTP keine herkömmliche Berchnung mit Watt oder von Hand anerkannt. Hier ist eine Nahfeldsimulation mit einem speziellen Programm nötig (EZNEC, MMANA, 4nec2 - unter Links)
Für das Strahlende Nahfeld ist eine Antennensimulation in manchen Fällen ebenfalls sinnvoll. Weiterhin läßt sich damit möglicherweise die maximal benutzbare Sendeleistung gegenüber einer herkömmlichen Berechnung mit Watt etwas steigern.
Wiesbeck-Studie
Vereinfachtes Berechnungsverfahren, wird von der RegTP anerkannt.
Diese Studie enhält allerdings nur wenige Antennenformen, welche dann weiterhin auf nur wenigen Bändern getestet wurden: Dipol, Verkürzter Dipol (Trap), GPA50, Inverted-V, FD4, 4-BTV(Vertikal), Loop (D=1,7m und D=3,4m), Yagi(W3DZZ), Yagi(FBD=505), Reflektorantenne.
Die Schutzabstände sind mit einfachen Formeln von Hand ermittelbar.
In Watt ist ein Modul für diese Studie zur einfachen Benutzung enthalten.
Nahfeldmessung
Sind die Sicherheitsabstände nicht ausreichend groß oder ist die Leistungsbeschränkung zu groß, kann mit Sonden (gibts auszuleihen beim EMV-Referent in JEDEM Distrikt) gemessen werden. Sinnvoll ist jedoch, vorher eine Nahfeldsimulation durchzuführen um zu wissen, wo zu messen ist. Eine Nahfeldmessung ist eine schwierige Angelegenheit, da 5 Freiheitsgrade für die Position der Sonde vorliegen (X,Y,Z,Winkel-X,Winkel-Y).
Im reaktivem Nahfeld muß weiterhin die elektrische und die magnetische Feldstärke gemessen werden. Im reaktivem Nahfeld dürfen die Grenzwerte auch überschritten werden, solange die Bedingung der Kopplung der beiden Feldstärkewerte (E und H) erfüllt ist (ist aber rechnerisch und messtechnisch sehr aufwendig).

Checkliste zur Nahfeldmessung
  • Maßstäbliche Zeichnung der Antenne u. näheren Umgebung (Häuser) zum Einzeichnen der Messpunkte
  • Mess-Sonden für E und H-Feld
  • Pegelmesser mit vollen Batterien
  • Vorbereitetes Messprotokoll u. Schreibunterlage mit Bleistift
  • Maßband, Schnur und/oder Meterstab zum Ausmessen der Messpunkte
  • Markierungen (Holzstäbchen) zum Markieren der Messpunkte
  • Feldstärketabelle der Grenzwerte (möglichst in dbm) evtl. Feldstärkenomogramm
  • evtl. Taschenrechner zum genauen Umrechnen der dbm-Werte
  • nach Möglichkeit Ausdrucke der Nahfeldsimulation (sehr empfehlenswert)
  • 2 Handfunkgeraete mit vollen Batterien um in der Station Bescheid zu sagen / den Sender zu tasten

Feldstärkegrenzwerte
Es gibt eine Reihe von Grenzwerten die alle eingehalten werden müssen. Grenzwerte für Personenschutz und Herzschrittmachergrenzwerte, wobei sich die Herzschrittmachergrenzwerte nochmal aufteilen da hier für verschiedene Modulationsarten verschiedene Werte gelten. Außerdem gelten im Nahfeld unabhängig voneinander die Grenzwerte für Elektrisches und Magnetisches Feld (im Fernfeld ist nur eine Komponente - E oder H - ausreichend).

Tabelle für Feldstärkegrenzwerte

Die dBV/m und dBmA/m - Werte gelten Ausschließlich f|r die Benutzung von Pegelmesser PWRM 1 und die Sonden EFS 1 und HFS 1 !!!!!!

Die Herzschrittmacher-Grenzwerte sind hier für die Betriebsart (Modulationsart) AM ausgelegt.
Für CW und SSB gelten etwas geringere Grenzwerte. Für den UKW-Bereich gelten für die Betriebsart TV und GSM noch strengere Grenzwerte!
Für FM gelten andererseits wesentlich geringere Grenzwerte.
In Watt sind alle diese Grenzwerte bei der Wahl der Betriebsart bereits berücksichtigt.
Die Kopplung im Nahfeld ist in diesen Grenzwerten natürlich auch unberücksichtigt (siehe dazu weiter unten). (Für das Nahfeld gelten unter Sonderbedingungen höhere Grenzwerte).
Mehr Informationen dazu findet man "Auswertung der Norm VDE0848 Teil 3-1/A1".

Die jeweils kritischeren Grenzwerte sind farblich markiert.
Band/Mhz E-Feld
Personenschutz
V/m
H-Feld
Personenschutz
mA/m
E-Feld
Herzschr.
V/m
H-Feld
Herzschr.
mA/m
E-Feld
Personenschutz
dBm
H-Feld
Personenschutz
dBm
E-Feld
Herzschr.
dBm
H-Feld
Herzschr.
dBm
1,8963,28 386,24 44,09 117,0 -33,97 -8,26 -37,11 -18,64
3,8 44,63 192,11 61,71 163,7 -37,01 -14,33 -34,19 -15,72
7,1 32,65 102,82 69,53 184,4 -39,72 -19,76 -33,16 -14,69
10,15 27,50 73,00 34.02 90,2 -41,21 -22,73 -39,36 -20,90
14,35 27,50 73,00 17.02 45,1 -41,21 -22,73 -45,38 -26,92
18,17 27,50 73,00 12,33 32,7 -41,21 -22,73 -48,18 -29,71
21,45 27,50 73,00 12,33 32,7 -41,21 -22,73 -48,18 -29,71
24,99 27,50 73,00 9,92 26,3 -41,21 -22,73 -50,06 -31,60
29,70 27,50 73,00 7,38 19,6 -41,21 -22,73 -52,64 -34,15
146 27,50 73,00 2,58 6,8 -41,21 -22,73 -61,76 -43,35
430 28,51 76,73 35,53 94,2 -40,90 -22,30 -38,99 -20,52
1240 48,42 130,27 45,78 121,4 -36,29 -17,70 -36,79 -18,32
>1320 61,00 160,00 907,61 2407,5 -34,29 -15,92 -10,84 +7,63

Vorsicht: die dbm-Werte kommen dabei vom Negativen ins Positive - Beispiel:
Abgelesen: -41dbm H-Feld ergibt Feldstdrke: +19dbm

Die dbm-Werte gelten direkt für die Messinstrumente des DARC PWRM1 + HFS1 + EFS1.
Die Feldstärkewerte können in dbm-Werte umgerechnet werden mit:
Elektrisch:

Magnetisch:


Die dbm-Werte können in Feldstärkewerte umgerechnet werden mit:
Die frher hier angegebenen Formeln (siehe unten) sind leider falsch!
Hier ist leider ein Fehler passiert!




Die frueher hier angegebenen Formeln sind Falsch!(siehe unten)
Hier ist leider ein Fehler passiert!



Kopplung
(für
Nahfeldbedingung)
Im Nahfeld dürfen die Feldstärkegrenzwerte überschritten werden, solange eine gewisse Leistungsdichte nicht überschritten wird. Dies ist dadurch begründet, dass wenn E und H-Feld nicht phasengleich auftreten sondern zeitlich versetzt auch keine Leistung entsteht.
Für die Kopplung ist also jedes mal das "Feldstärkepaar" aus E-Feld und H-Feld heranzuziehen.
Die Kopplungsbedingung ist recht kompliziert und muß theoretisch für jeden Punkt an dem die Grenzwerte überschritten werden neu berechnet werden. Da dies in der Realität kaum machbar ist wird von der Nutzung dieser Kopplungsbedingung für den Regelfall abgeraten.
Die Kopplungsbedingung gilt nur für den Frequenzbereich zwischen 25kHz und 16,9MHz. Oberhalb gelten dann die getrennten Feldstärkegrenzwerte für E und H-Feld.
Mehr Informationen dazu findet man in der "Auswertung der Norm VDE 0848 Teil 3-1/A1 vom Feb.2001 für den Amateurfunk" des DARC.
EIRP - Strahlungsleistung
EIRP hat zunächst nichts mit der Sendeleistung zu tun. EIRP ist die abgegebene Strahlungsleistung in Hauptstrahlrichtung der Antenne, also die Leistung pro Fläche. Bringt man dies in Bezug zur Sendeleistung, sind hier der Antennengewinn und sämtliche Verluste zu berücksichtigen.
Die EIRP kann NICHT einfach mit dem Antennengewinn multipliziert werden, vielmehr ist der Antennengewinn erst in einen Faktor umzurechnen.


Antennengewinn in dBi
Verluste - alle verluste auf Kabeln, Steckern...etc
Antennengewinn Der Antennengewinn zur Berechnung der EIRP muß in dbi (0dbi = 2,15dbd) vorliegen. Außerdem muß der Antennengewinn für den freien Raum errechnet sein, also ohne jeden Bodeneinfluß.
Watt
Watt32
Watt32-light
(Programm zum
Ausfüllen der
Selbsterklärung)
Watt wird vom DARC angeboten.
Es beinhaltet fast alle Optionen zur kompletten erstellung der Selbsterklärung.
Berechnet wird zunächst der notwendige Sicherheitsabstand bei vorzugebener Leistung.
Es ist also vorerst aus der bereits angefertigten Zeichnung der maximale Sicherheitsabstand festzulegen. In Watt ist dann die Leistung so lange zu ändern bis sich der errechnete Sicherheitsabstand innerhalb (kürzer) des gezeichneten Sicherheitsabstandes befindet.
Watt enthält eine vielzahl von Antennen und deren Gewinn. Teilweise sind auch die Winkeldämpfungen in 10-Grad-Steps enthalten.
Darüber hinaus sind Module für die Feldstärkemessung und Feldstärkeberechnung enthalten.
Teilweise läuft das Programm äußerst instabil, darum gibt es eine "light-Version", die zuverlässiger laufen soll.
Nach eigener Erfahrung ist diese Version auch instabil, sobald man in das kleine dialog-fenster hineinklickt ohne vorher im Hauptfenster die entsprechende Zeile angewählt zu haben! Beispiel: Wenn man eine Antenne auswählen will sollte man vorher im Hauptfenster die entsprechende Zeile und Spalte anwählen, in welche der Gewinn der Antenne eingetragen werden soll.
Diese Prozedur gilt für sämtliche Optionen wie Sendeart und Winkeldämpfung.

Sendeart
Sendeart ist in Watt zu wählen. Wichtig ist, dass, wenn möglich NICHT die Betriebsart "Alle" ausgewählt wird, da hier für die Herzschrittmacher-Abstände sonst imens hohe Werte auftreten.
Es kann auch ein kleineres Sende-Empfangs-Verhältnis ausgewählt werden. Default ist 6 Minuten Senden, 0 Empfangen. Bei FCC / RegTP wird Empfohlen RegTP zu wählen (Watt-Hilfe).
Zeichnungen
Zeichnungen für die Selbsterklärung müssen mit dem Titelblatt (Frequenzbereiche + EIRP) abgegeben werden. Alles andere (auch Messprotokolle) wird behalten.
Die Zeichnungen sollten Draufsicht und zwei Seitenansichten enthalten, bei Bedarf noch mehr Ansichten. Die Zeichnungen müssen Maßstäblich sein! Einzuzeichnen ist der Kontrollierbare Bereich (meist grün) und der Sicherheitsabstand / Sicherheitsbereich (rot). Nicht vergessen auch einen Maßstab mit anzugeben.
In die Zeichnung müssen auch die Messpunkte der Nahfeldsimulation (die Punkte maximaler Feldstärke / den Grenzwerten am nächsten), also jeweils E und H-Feld pro Band ein Feldstärkepaar, eingezeichnet werden.
Zeichnungsbeispiele hier: dxf.html
Messfehler
bei der
Nahfeldmessung
Wenn mit nichtisotropen Mess-Sonden (=eine Ausrichtung der Sonde im Feld ist nötig um den Maximalwert der Feldstärke zu erhalten) gemessen wird (zb. DARC-Mess-Sonden), so können durch Temperaturdifferenzen und unpräzise Ausrichtung der Sonden an den 5 Freiheitsgraden (x,y,z,winkel-x,winkel-y) erhebliche Messfehler entstehen, die man berücksichtigen sollte. Selbst wenn der Fehler bei der Sondenausrichtung nur -0,2db groß ist kann der Gesammtfehler bis zu +2,5db / -2,7db betragen (gilt für eine Temperatur zwischen 0 und 40 Grad).
Wandlerfaktor Wird mit den Feldstärkemessgeräten des DARC in einem Feld mit zb. 100Volt/Meter gemessen, zeigt das Messgerät (nach der dbm-V/m Umrechnung) KEINE 100V/m an, sondern einen viel kleineren Wert. Dies geschieht weil die Fläche der Sonden viel zu klein ist. Um auf die korrekten Werte zu kommen muß erst mit dem "Wandlerfaktor" addiert werden. Für die DARC-Sonden wird zum abgelesenen dbm-Wert
der Elekrischen Feldsonde mit 70 db addiert
der Magnetsichen Feldsonde mit 60 db addiert
Der Wandlerfaktor ist in die Formel der Umrechnung bei der Feldstärketabelle bereits enthalten.

Reihenfolge und Vorgehensweise

Feldstärkegrenzwerte und Umrechnung

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